von EMILIO CAFASSI*

Auch die Bemühungen der Frente Amplio im Kampf um jede Stimme müssen stimmen ein Akt des Widerstands und die Wiederherstellung einer Erinnerung, die die emanzipatorische Handschrift im kaputten Notizbuch der Geschichte wiederherstellt

Mit Mobilisierung, Beharrlichkeit, Anstrengung und Geduld verlässt die Militanz der Uruguayischen Breiten Front die Komitees und zieht von Haus zu Haus, auf Messen und Veranstaltungen, wie eine Ameisenarmee, deren Bewegung nicht Blätter der Vegetation trägt, sondern die der Wähler . Das Gebiet nimmt den Impuls Tausender Enthusiasten wahr, die sich auf den Straßen und Gehwegen zwischen Zelten und Fahnen verteilen.

Allerdings wird diese Begeisterung nicht immer mit der gleichen Intensität erwidert. Es ist schwierig einzuschätzen, welche gesellschaftliche Stimmung oder Erwartungen der Wahltag weckt, insbesondere aus der Distanz. Die daraus resultierenden Schlussfolgerungen sind diametral entgegengesetzt, je nachdem, wer seine Erfahrungen widerspiegelt. Dieser Armee transformativer Willenskraft fehlen die Propagandawaffen und die Munition Marketing Die gegenwärtige Beamtenschaft verfügt über eine organisierte Präsenz in allen Bereichen des gesellschaftlichen und institutionellen Lebens, einschließlich zivilgesellschaftlicher Organisationen.

Das eigentliche Hindernis, das es zu überwinden gilt, sind möglicherweise nicht die Wähler der Koalition, sondern die Kombination aus Gleichgültigkeit und Ernüchterung bei einem entscheidenden Teil der Bürger. In einer globalen Situation, die von Überraschungen und Unruhen geprägt ist, die auf eine tiefe Unzufriedenheit mit unterschiedlichen und sogar gegensätzlichen politischen Regierungen zurückzuführen sind, ist es ratsam, den Optimismus zu mäßigen und gleichzeitig die Anstrengungen zur Steigerung der Militanz an der Basis zu verdoppeln. Es ist wichtig, dass sich diese Bemühungen nicht auf die Bitte um Mitgliedschaft beschränken, sondern den Kontakt nutzen, um eine verschlechterte Gastfreundschaft wieder aufzubauen und eine Brücke zu schlagen, die über die einfache Einladung zur alle fünf Jahre stattfindenden Abstimmung hinausgeht.

Die Erklärung für die politische Apathie großer gesellschaftlicher Sektoren sollte nicht auf materielle Frustrationen oder Zukunftserwartungen reduziert werden, sondern auch die institutionelle Komponente einbeziehen. Die repräsentative Demokratie, deren Ziel es ist, die Repräsentierten von Entscheidungen, die sie betreffen, auszuschließen, entmutigt sie eher, als sie zu fördern, und beschränkt sie auf den Rand bloßer Formalität.

Wiederholte Beteiligungsversuche und ihre unfruchtbaren Ergebnisse erzeugen Frustration und Passivität in der Zivilgesellschaft. Soziale Mobilisierungen schaffen es nie, über Protest oder Druck hinauszugehen, da das politische Regime ihnen jede institutionalisierte Entscheidungsintervention verweigert und sie auf Beschwerden beschränkt, deren erster (aber nicht einziger) Indikator das Spektrum ist, dem Enthaltung, Null- und Leerstimmen entgegenstehen. Mit Ausnahme der beiden Volksabstimmungen gleichzeitig mit den nationalen Wahlen, denen die Broad Front (FA) bedauerlicherweise den Rücken gekehrt hat. In einem früheren Artikel habe ich auf die 118.725 Wähler aufmerksam gemacht, die sich aus der Summe ungültiger und leerer Stimmen sowie Umschlägen mit Stimmzetteln ergeben, die ausschließlich der Volksabstimmung vorbehalten waren. Sie repräsentieren nicht weniger als 11,21 % der Gesamtstimmen für die Frente Amplio bzw. 5,26 % der Gesamtstimmen.

Es handelt sich gewiss nicht um eine homogene Gruppe, obwohl sie zweifelsohne empfindlicher auf Rebellion reagiert als auf den bloßen anhaltenden Wahlkampf traditioneller Parteien und ihrer Minderheitssatelliten. Traditionelle Parteien schlagen eine rein wahlorientierte Verbindung vor, die auf der Verführung des Marketings basiert und sowohl professionalisierte als auch autonome Vertreter umfasst.

Mittlerweile schwankt die Frente Amplio zwischen reiner repräsentativer Kontinuität und einer stärkeren Betonung der rigorosen Umsetzung eines detaillierten Programms zusätzlich zur Organisation und regelmäßigen Konsultation mit ihren militanten Stützpunkten. Je konservativer Ihre Bindung an das Regime ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie mit bedeutenden Teilen einer entmutigten Bürgerschaft in den Dialog treten.

Die Rechte war sich in den 1990er-Jahren bewusst, dass die Vielfalt der Akteure, die einen breiten ideologischen Bogen abdeckten, durch das Gesetz der Slogans, die Verführung von Caudillos und Wahlmarketing das überwältigende Wachstum einer breiten Front, die sich in den XNUMXer Jahren etabliert hatte, nicht aufhalten würde Gebiete und zivilgesellschaftliche Organisationen, die neben einem kritischen und transformativen Programm auch partizipative und inklusive Mediationen vorschlagen, nicht nur Wahlen Status quo. Aus diesem Grund wurde das derzeitige System gefördert, dessen Ergebnis die Wahl ist, und sie haben sich nicht geirrt.

Von den sechs nationalen Wahlen seitdem hat die Frente Amplio alle gewonnen, einschließlich ihrer schlechtesten Abstimmung im Jahr 2019. Die Tabelle zeigt, dass sie immer gegen die erste und zweite Minderheit gewonnen hat, vertreten durch die traditionellen Parteien, die einzigen, die die Möglichkeit dazu haben die zweite Runde zu erreichen. Auf den ersten Blick könnte diese Aussage falsch erscheinen, aber es sei daran erinnert, dass ich in die Berechnung von 1999 nicht die 97.943 Stimmen einbezogen habe, die die „Novo Espaço“ unter der Führung von Rafael Michelini erhalten hatte, die später organisch in die Frente Amplio integriert wurde ( niemand, der die Frente Ampla verlassen hat, hat es bisher geschafft, draußen zu überleben.

Dies steht im Gegensatz zu den Koalitionen von 1999 und 2019, angeführt von den Parteien Colorado und Nacional, die in beiden Fällen einen hastigen und verspäteten Teppich unabhängiger Parolen webten, mit dem einzigen Ziel, die FA zu stoppen und damit die Strategie eines Regierungswechsels nachzuahmen . Regeln von vor drei Jahrzehnten. Ein kleiner Teppich, unter dem Sie weiterhin Ihre Unordnung fegen können. Dieser Verlauf wird in der aus der Tabelle abgeleiteten Wahlkurve deutlicher dargestellt, in der die Geschichte jedes Mottos und seine Relevanz für die Wahlentwicklung des Landes dargelegt werden.

Wahlverläufe nach Slogans im ersten Wahlgang

Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Stimmen in der Vergangenheit zwischen dem ersten und dem zweiten Wahlgang verlagerten, ohne dass dies den geringsten militanten Versuch, jede Stimme zu gewinnen, entmutigt. Wir können nur vier Fälle analysieren, da die Breite Front im Jahr 2004 im ersten Wahlgang gewann und die aktuelle Wahl noch andauert.

Dazu habe ich eine Tabelle erstellt, die die Abstimmungsbewegungen in den folgenden Wahlkategorien zwischen den beiden Wahlgängen berücksichtigt: (i) Die breite Front; (ii) die Stimmen der effektiven rechten Koalitionen, die der Breiten Front gegenüberstanden, gemessen an der Gesamtzahl der Kandidaten der zweiten Minderheit (jeweils Colorado und Blanca); (iii) die Summe der leeren und ungültigen Stimmen; (iv) Widerruf; (v) der hypothetische Wert einer Art idealer Koalition, die die absolute Stimmensumme für jedes Motto voraussetzt.

Stimmenunterschied zwischen dem 1. und 2. Wahlgang

Die ersten drei, die die Gesamtzahl der positiven Stimmen darstellen, wuchsen im zweiten Wahlgang. Umgekehrt sinken die Abbrecherquoten. Dies deutet darauf hin, dass im Allgemeinen das Interesse am entscheidenden Moment der Exekutivgewalt zunimmt (mit Ausnahme der letzten Wahl 2019, die seltsamerweise die schlechteste für die Frente Amplio war).

Am auffälligsten ist jedoch, dass aufeinanderfolgende Koalitionen im Verhältnis zur theoretischen Unterstützung ihrer Wählerbasis für ihren Pflichtkandidaten Stimmen verlieren. Lassen Sie uns einen Moment innehalten. Koalitionen sind im Vergleich zur Breiten Front immer erheblich gewachsen, wobei die Werte zwischen zwei und fast dem Vierfachen liegen, im Verhältnis zu ihrem Potenzial jedoch abnehmen. Während die Breite Front im Schnitt rund 130.000 Stimmen gewann, ist es wahrscheinlich, dass die Koalition einen guten Teil der durchschnittlich 100.000 Stimmen verloren hat.

Es ist eine methodische Klärung der erstellten Tabellen erforderlich. Es ist unmöglich, sie mit den auf der Website des Wahlgerichts verfügbaren Daten zu konstruieren, da zumindest im öffentlichen Zugang weder die gesamte analysierte Serie noch die für ihre Erstellung erforderlichen Details verfügbar sind. Dazu wandte ich mich an die Wikipedia, das allgemeine Informationen vereinheitlichte, an die Presse – die wahrscheinlich auf vom Gericht in diskriminierender Weise bereitgestellten Daten basiert, sowie an politische Parteien – und an meine eigenen Artikel und Dokumente, die bei vergangenen Wahlen verfasst wurden.

Die Koalitionen der zweiten Runde, die sich stets auf die beiden historischen Parteien des Konservatismus konzentrieren, weisen in entscheidenden Momenten eine strukturelle Schwäche in der Loyalität der Wählerschaft auf. Vielleicht hinderte sie das Bewusstsein dieser Fragilität daran, ein einziges Motto zu formulieren, das ihnen aus algebraischer Sicht nur hypothetisch einen größeren Einfluss auf die Macht des Staates ermöglicht hätte, wie ich in einem früheren Artikel erläutert habe. Diese Schwierigkeit, die Loyalität der Wähler aufrechtzuerhalten, stellt letztendlich einen Gewinn für die Frente Amplio dar, auch wenn ein anderer Teil dieser Stimmen letztendlich die Zunahme leerer und ungültiger Stimmen anheizt.

Andererseits ist es kaum vorstellbar, dass die Frente Amplio-Wähler im ersten Wahlgang etwas zur Koalition beitragen werden. In der nächsten Runde wird die Frente Amplio wahrscheinlich von einem unbestimmten Teil der Wähler profitieren Volksversammlung und Peri, die trotz ihres vereinfachenden Sektierertums die linke Ideologie in der Breiten Front anerkennen.

Es ist darüber hinaus nicht unwahrscheinlich, dass einige Wähler in letzter Zeit Souveräne Identität haben bei der desillusionierten FA Zuflucht gefunden, angezogen von einem extravaganten und multikritischen Diskurs, nicht frei von Aggressivität.“a la mode“. Gleichzeitig spiegelt der Rückgang der durchschnittlichen Schulabbrecher, wie ich bereits dargelegt habe, ein wachsendes Interesse insbesondere an der Exekutive wider, das möglicherweise eher auf Angst als auf Bürgerbewusstsein zurückzuführen ist.

Während Aufrufe zu den Wahlurnen entscheidende Momente in der Machtverteilung und in der Infragestellung des Verhältnisses zwischen Repräsentanten und Repräsentierten darstellen, ist die Breite Front dafür verantwortlich, diese Bindung mit größtmöglicher Regelmäßigkeit wiederzubeleben, ohne durch Wahlfristen oder Flexibilitäten in der Delegation unter Druck gesetzt zu werden. Im Gegenteil, es muss zu einer mobilisierten und partizipativen Mahnwache aufrufen, die sich der Eroberung und Verteidigung neuer Rechte und Freiheiten widmet.

Ohne diese aktive und aufmerksame Verbindung kann man nur mit Schatten der Ernüchterung und der Angst der Frustration rechnen. Die aktuellen Bemühungen, um jede Stimme zu kämpfen, müssen mehr sein als ein einfacher Kampf um einen Sitz im Regierungsturm: ein Akt des Widerstands und die Wiederherstellung einer Erinnerung, die die emanzipatorische Handschrift im zerbrochenen Notizbuch der Geschichte wiederherstellt.

*Emilio Cafassi ist Seniorprofessor für Soziologie an der Universität Buenos Aires.

Tradução: Fernando Lima das Neves.

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