von LUIZ EDUARDO STEIGT AUF*
Hommage an den kürzlich verstorbenen Soziologen aus Rio
Freunde, wir haben gestern, am 21. Februar, einen Riesen verloren: Luiz Jorge Werneck Vianna, im Alter von 86 Jahren. Ein Leben lang dem Nachdenken über Brasilien und der Veränderung dieses ungleichen und gewalttätigen Landes gewidmet. Er war derjenige, der mich in den 1970er Jahren versteckt in die Kommunistische Partei Brasiliens aufgenommen hat. Er war derjenige, der mir beigebracht hat, die Situation zu analysieren, zwischen Taktik und Strategie zu unterscheiden und Karl Marx und Antonio Gramsci mit dem Blick auf die Gegenwart und ohne Dogmatismus noch einmal zu lesen.
Sein Mut, seine Unabhängigkeit, sein kritischer Geist, seine Hingabe an die gemeinsame Sache – der Traum von einem erneuerten, offenen und brasilianischen Sozialismus – waren und sind Vorbilder für meine und die nachfolgenden Generationen. Er steckte seine ganze Leidenschaft in alles, was er tat. Es war Klarheit, Intelligenz, Engagement und Leidenschaft.
Ein diskreter, aber transgressiver Gelehrter, ein überschwänglicher Inspektor der Zuneigung und Großzügigkeit, der manchmal durch die Härte seiner Ausbrüche verdeckt wird. Ich kenne niemanden, der ethischer in der Ausübung seiner akademischen Rolle ist, niemanden, der Karrierekalkulationen und kleinmütigen Anpassungen mehr abgeneigt ist, niemanden, der ehrlicher ist.
Ich hatte das außerordentliche Privileg, sein Schüler, Freund und Begleiter zu sein und von ihm zu lernen, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung waren. In jüngster Zeit, als ihn gesundheitliche Probleme einschränkten, blieb er trotz allem optimistisch und absolut zuversichtlich in eine radikal demokratische und sozialistische Zukunft. Luiz Jorge Werneck Werneck geht und lässt uns trostlos und viel ärmer zurück, aber, wie er hätte sagen können: Er geht voller Hoffnung in das Werk der Geschichte.
Alle Ehrungen, die wir seinem Andenken erweisen, werden nicht ausreichen, um das zurückzuzahlen, was wir ihm schulden. Er hinterlässt uns als Vermächtnis, auf das wir nicht verzichten müssen, seinen bewegenden säkularen Glauben an die Volksschichten und an das kreative Potenzial der Politik, gepaart mit kritischem Denken. Lieber Werneck, das riesige Aufgebot Deiner Schüler, Kollegen, Kameraden und Freunde, solange wir Kraft haben, werden wir im Kampf sein und, stehend, Deinen Namen hörend, werden wir gemeinsam sagen: Anwesend!
* Luiz Eduardo Soares ist Anthropologe, Politikwissenschaftler und Schriftsteller. Ehemaliger nationaler Minister für öffentliche Sicherheit. Autor, unter anderem von Entmilitarisieren: öffentliche Sicherheit und Menschenrechte (boitempo) [https://amzn.to/4754KdV]
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